Wohnhaus mit Couture-Atelier und Eventagentur

Das Split-Level-Wohngebäude aus den 1970-er Jahren befindet sich auf einem sonnigen Grundstück im schweizerischen Gottlieben, nahe am Seerhein gelegen.

Der kleine Ort mit seiner dörflichen Struktur ist geprägt von historischen Gebäuden mit Fachwerk- und Holzfassaden, aber auch moderner Architektur. Es galt bei diesem Entwurf, der Historie des umgebenden Ortes Respekt zu zollen, die typische Baustruktur der 1970-er Jahre bewusst zu erhalten und dennoch ein sichtbar modernes Gebäude zu schaffen, das heutigen Ansprüchen an Design, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung entspricht.

Das vorhandene Mauerwerksgebäude wurde deshalb in seiner Grundstruktur erhalten und mit einer mineralischen Wärmedämmung und einer hinterlüfteten Fassade aus vorpatiniertem Holz umgeben. Vor- und Rücksprünge in der bauzeitlichen Fassade wurden geglättet und neue Fassadenöffnungen akzentuiert platziert. Dem Gebäude konnte so eine zeitgemäße architektonische Klarheit verliehen werden, wobei nun neu entstandene Lichtwinkel und Ausblicke eine sehr besondere Atmosphäre schaffen.

Im Bereich der ehemaligen Garage erhielt das Wohnhaus den Anbau für ein Couture- und Designatelier in Sichtbeton-Bauweise. Die Oberflächen des Atelieranbaus wurden bewusst roh belassen und unterstreichen so die Präzision und Qualität der hier kreierten Modelle. Der bereits früher stillgelegte Innenpool wurde zurückgebaut und so Platz für eine attraktive, barrierefreie Einliegerwohnung mit eigenem, individuell gestaltetem Außenbereich geschaffen. 

Im gesamten Innenbereich von Wohnhaus und Atelier dominiert die Farbe grau. Wände und Decken sind einheitlich gestaltet. Vorhandene und neue Estrichbeläge wurden in grau gespachtelt. Selbst bei den Einbaumöbeln, Küchen und in den Sanitärbereichen wurde dieser Farbton konsequent eingesetzt. Lediglich einzelne Möbelstücke und Bilder setzen sich von ihrer monochrom gestalteten Umgebung ab und werden durch das Konzept der Innenbeleuchtung zusätzlich und außergewöhnlich in Szene gesetzt.

Die 1975 aufgeschütteten Außenanlagen wurden mit Stützwänden und einem Gartenhaus in Sichtbeton neu strukturiert und unterstreichen die Klarheit des Hauses. Die Gartenanlage verstärkt die Aussage und Atmosphäre des Hauses perfekt.

Während des Umbaus wurde die Haustechnik komplett erneuert und das Gebäude mit einer energieeffizienten Luft-Wärme-Pumpe ausgestattet. Auf dem Satteldach wurde eine großflächige PV- Anlage als Indach-System montiert. Eine eigene E-Mobile-Ladestation ergänzt das schlüssige Energie-Konzept.